Ich bin Gedanken, die du nicht hast,
bin ein Sinn, den du nicht erfasst,
viele Taten, die du nicht wagst
und Worte, die du niemals sagst.
Ich bin Ideen, die du verwirfst,
Wege, auf denen du dich verirrst,
Erinnerungen, die du vergisst,
deine Sehnsucht, wenn du nichts vermisst.
Mut bin ich, den du nur feige findest,
bleibe frei, wenn du dich bindest,
stets vertraut, bist du dir fremd
und jemand, der dich zu gut kennt.
Ich bin eine Prüfung, die du nicht bestehst,
verständnislos, was du nicht verstehst,
auch was du hättest werden können,
könntest du es dir nur gönnen.
Ich bin dein Schatten in der Nacht,
Funke, wenn in dir kein Feuer entfacht,
bin die Last all deiner Leichtigkeit
und geborgen in deiner Einsamkeit.
Ich bin Furcht, die du versteckst,
und so der Zweifel, den du weckst,
die Fülle in deinem leeren Herzen,
Linderung durch noch mehr Schmerzen.
Ich bin das Buch, das du nie liest,
offensichtlich, wenn du mich nicht siehst,
ich bin Antwort, die du meidest,
Heilung, unter der du leidest.
Ich bin der Wind, den du versuchst zu greifen,
fern deinem Horizont, der Silberstreifen.
Ich bin dein Traum, schlafloser Nacht
Schwäche und doch deine Kraft.
Ich bin da, wenn du mich nicht entdeckst,
all das, was du vor dir versteckst,
bin das Gute, das du nicht bewirkst,
bleibe dein Leben, auch wenn du stirbst.
Ich bin stets nichts, und vieles noch,
du leugnest mich und weißt es doch:
denn weil du falsche Namen nennst,
weiß ich stets, dass du mich kennst.