Reich tun

Wenn ich reich wär, wär ich reich?
Und: Ist ein jeder Reichtum gleich?
Und: Sind die Sorgen, die mich plagen,
zu lösen durch ein Dinge-haben?
Was, wenn mir schon ein Wenig reicht,
wär’ mein Leben dann nicht leicht?

Würde Reichtum mich beschweren?
Würd dagegen ich mich wehren?
Was, wenn es Süchten gleicht,
gierig macht und niemals reicht?
Misst man mich dann an den Taten, die mein Wesen doch verraten?

Ich brauch’ nicht viel, und doch, dies ständig,
möchte mehr sein, als lebendig:
Würd werden, wer ich werden kann,
und bleiben, was ich wäre dann,
und wäre dennoch niemals frei,
sie ist ein Graus, mit Recht, die Haberei.

Gibt es in mir das Geniale,
ohne dass ich es bezahle?
Ist das, was mich in Haftung hält,
nicht alles Geld der armen Welt?
Bin ich nicht frei, von vornherein,
ohne habe, ganz allein, im frei von Habe sein?

Gibt es wirklich eine Habe?
… ist die mutigere Frage.
Weil wir schließlich alles borgen,
um unser Leben zu besorgen,
alles, muss man wieder geben,
ganz zum Schluss sogar sein Leben.