Wollen sollen

Wenn ich mich frage, was ich will,
dann bleibt mein Kopf nicht lange still.
Vieles kommt, nicht zu beziffern,
und oft genug nicht zu entziffern.

Ja, oft klingeln mir die Ohren,
von Sorgen, die sich in mich bohren,
und sie wollen allgemein,
ausschließlich übervorsichtig sein.

Ängste sind dort, die mich plagen,
laut nach Sicherheiten fragen,
wollen mich zur Einsicht zwingen,
ich dürfe nichts nach vorne bringen.

Sehnsucht ist dort, sehr markant,
süße Schwermut, altbekannt,
will mich gänzlich nur verschenken,
ich soll an unerreichbares denken.

Lüsten will die Lust, lässt sich nicht lumpen,
will Blut in Körperteile pumpen,
bleibt schelmisch, wenn man ihren Wunsch verschmäht,
dann pumpt sie doch und sagt: zu spät!

Grübeln will die Grübelei,
mit ihrem trüben Einheitsbrei,
und sie macht sich mächtig wichtig,
verkauft den Blödsinn dann als richtig.

Lieben will die Liebe nur,
rücksichtslos und gänzlich stur,
auch wenn ich froh bin, dass ich sie habe,
kann ich nicht sagen, dass ich sie immer ertrage.

Freuen will sich Freude laut,
die nur mit Freuden ist betraut,
doch auch wer sie gut versteht,
weiß, dass sie kommt und auch vergeht.

Wüten will mein Wüterich,
sich ärgern ewig, fürchterlich,
will sich wehren, Grenzen setzen,
will oft nur kämpfen und verletzen.

Hoffen will die Hoffnung doch,
sagt mir stets, das wird schon noch,
ich wage kaum ihr dies zu glauben,
will leben mir doch Nerven rauben.

Alle wollen, was sie wollen,
machen selten, was sie sollen,
selbst meine Füße wollen Schuhe,
und ich selbst, will meine Ruhe.

Doch die Teile, die ich habe,
die ich stetig in mir trage,
tragen alle dazu bei,
dass alles bleibt so, wie es sei.


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