Gewebe

Ich bin nicht, was ich ertaste,
nicht, was auf meinen Schultern laste,
bin in der Ruhe, die ich störe,
nicht die Geräusche, die ich höre.

Ich bin nicht nur die Gedanken,
mehr, als nur in deren Schranken,
auch in der Welt, die ich ertrage,
mehr als Gefühle, die ich habe.

Mehr als jenes, was ich sehe,
oder nur, was ich verstehe,
bin ich auch, bei aller Stärke,
nie meine Taten oder Werke.

Ich bin nicht, was ich erfasse,
nicht, was ich tue, oder lasse
ich bin mehr, als ich erbringe,
und mehr als Summe jener Dinge.

Nur Knoten knüpfe ich in Schnüre,
eines Innenlebens, das ich führe,
und so lange ich erlebe,
knüpfe ich dieses Gewebe.

Und so klein ist diese Welt,
über die mein Urteil fällt,
doch führt von ihr ein breites Band,
zum Horizont, hinter dem Rand.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert