Geformt aus kleinsten Dingen,
die Zufälle einander bringen,
in Wolken, und im Winde,
wo es einander finde,
wabere, sich halte,
und Tropfen so gestalte.
Formt sich, wächst heran.
Aus allen Wolken fällt sodann,
der Tropfen, Teil des Regens,
zu Beginn des Tropfenlebens.
Und was zu Tropfen werde,
falle schließlich auf die Erde,
fließt als Rinnsal, Bächlein, Fluss,
zu dem das Tropfen werden muss.
Doch, ob dies so kommen solle,
liegt leider nicht in der Kontrolle,
die ein Tropfen, still,
vielleicht doch haben will.
Doch Mut soll Tröpfchen fassen,
es so passieren lassen.
Treibt in jenem großen Strome,
in dem jedes Tröpfchen wohne,
bis zu jenem größten Heer,
der Flüsse Ende, großes Meer.
und zwischen all den bunten Fischen,
wird sich dort vermischen,
was schließlich steigt, als Dunst empor,
und wieder wird, was es zuvor,
weil es der Dinge Lauf versteht,
wenn neuer Tropfen so entsteht.
Und glücklich sei, wer dies genießt,
sich treiben lässt, weil alles fließt.
Schlagwort: Leben
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Treiben lassen
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Über Übergangslösungen
Lebt der Mensch, dann tut es Not,
dass er lebt zu seinem Tod.
Zwischen all der Zeit so klein
ein „noch nicht“ bis zum „nicht mehr sein“.
Zwischen: „Da hat es dich noch nicht gegeben …“
und dem „Das war’s dann wohl mit meinem Leben.“
Dazwischen sieht der Mensch nur Teile,
verständlich, bedenke man die lange Weile,
der Zeit im Sturm- und Lebensdrang
doch ist sie stets nur Übergang.
Drum braucht es keine Dauerlösung,
es braucht nur Übergangs-Erlösung.
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Die zweite Welt
Am Rande all meiner Existenzen,
im Angesicht der letzten Grenzen,
suchte ich, was doch mich fand,
den Pfad zurück ins alte Land.Jene Welt, die mich doch kannte,
die mich ein Teil der Heimat nannte,
und stets treue mir geschworen,
hätt‘ ich auch selbst, sie fast verloren.Sie lud mich, zog mich, in sich ein,
ließ mich in ihr, ich selbst sein,
trieb mich durch das Schattental,
durch tiefste Not und schwerste Qual.Sie lehrte mich, das gute Leiden,
Worte finden, Sätze schreiben,
mich an mein Leben wieder binden,
und stets zu ihm zurückzufinden.Sie lehrte mich, mich zu erkennen,
mich bei meinem Namen nennen,
mich anzuhalten und zu wagen,
etwas zu mir selbst zu sagen.Unmöglich schien doch, mir zu geben,
was scheinbar stets in einem Leben,
vorhanden sein, nicht schwinden sollte,
sosehr ich dies mir geben wollte.So wagte sie es mir zu geben,
was mir erlaubte doch zu leben,
was ertrug, dass ich mich quälte,
immer wieder flüchte wählte.Es gibt in mir die zweite Welt,
die mich am Leben hält.
Mich wird es ohne niemals geben,
denn ich schreibe — um mein Leben.
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Sinn geben
Was möchte ich tun, in meinem Leben,
außer Menschen meine Liebe zu geben?
Wie möchte ich mein Leben gestalten
und was möchte ich vom Leben erhalten?Was möchte ich in meinem Leben erreichen,
ohne mich dabei mit anderen zu vergleichen?
Woran möchte ich meine Erfolge messen,
woran will ich mich erinnern, was will ich vergessen?Wie kann ich meinen Weg vorangehen,
und die Stolpersteine darauf überstehen?
Wie wähle ich mein Ziel und gehe voran,
wenn ich das Ende nicht absehen kann?Wie kann ich mich gut und richtig entscheiden,
Sinn und Unsinn voneinander unterscheiden?
Wie kann ich wissen, wonach ich strebe,
wenn ich einfach nur vor mich hin lebe?Das Leben erlaubt mir hierbei nie Genauigkeit,
und oft erfüllt mich darüber die Traurigkeit,
ich wurde einfach ungefragt, unverfroren,
ohne einen Plan in diese Welt geboren.Manchmal tröstet mich der Gedanke,
dem ich so viel meines Mutes verdanke.
dass ich, wenn ich auch den Sinn gerade nicht sehe,
ich es mit etwas Glück hinterher verstehe.Und ergibt sich auch von selbst kein Sinn,
dann nehme ich dies einfach nicht hin.
Unverbesserlich entscheide ich mich dagegen,
und wage es dem Leben meinen Sinn zu geben.